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Namen werden lebendig

Während unserer Beteiligung an den Erhaltungsmaßnahmen im Lager VII fand man im Gewölbe (Bauwerk II) die Unterschriften von zwei Häftlingen. Mithilfe von Transportlisten und der Lagerkartei konnten die Namen den beiden Frauen Adel und Szidonia Löwy zugeordnet werden. Die hier gefundenen Informationen wurden durch Unterlagen des Roten Kreuzes, des Bezirksamts für Wiedergutmachung und der Opferdatenbank von Yad Vashem ergänzt. Das derzeitige Ergebnis unserer Untersuchungen:

 

Häftling 86541 Szidonia Löwy (18.7.1919) und Häftling 86542 Adel Löwy (28. 12.1921) wurden beide in Nirtac, Ungarn geboren und lebten mit Ihren Eltern Paula Löwy, geb. Lorintz (geb. 1894) und Ferenz Löwy während des zweiten Weltkriegs in Niregyhaza.

Die Familie wurde im April 1944 verhaftet und ins Ghetto Niregyhaza eingeliefert.

Die Namen von Adel und Szidonia Namen finden sich dann auf der Transportliste nach Auschwitz vom 27.4.1944. Anders als ihre Mutter (siehe Gedenkblatt Yad Vashem) und der Großteil ihrer Verwandtschaft und der mit Ihnen Deportierten überstanden sie die Selektion und kamen schließlich am 1. August zum Arbeitseinsatz im Lager Kaufering IV an.

Wann sie dem Lager VII erstellt wurden, das im Winter 44/45 zum Krankenlager geworden war, konnte nicht ermittelt werden. Beide jungen Frauen überstanden den Todesmarsch und konnten 1945 (Szidonia) bzw. 1949 (Adel) nach Israel auswandern.

Über die israelische Botschaft konnten wir mit dem Tracking Department in Tel Aviv Kontakt aufnehmen. So erhielten wir die Mailadresse von Shlomo Frank, dem Sohn von Adel. Leider mussten wir erfahren, dass seine Mutter vor fünf Jahren verstorben ist. Wir hoffen, dass wir durch ihn noch weitere Informationen über die Hinterbliebenen von Adel und Szidonia erfahren.

Die Recherchen gestalten sich manchmal schwierig. Insbesondere haben wir oft Probleme mit der Sprache- oder gar der Schrift (Hebräisch).

Manche Anfragen bringen leider auch keine Ergebnisse. So warten wir bisher vergeblich auf eine Antwort aus Nirtac und Niregyhaza.

Trotzdem hat das Thema unsere Neugierde geweckt und wir engagieren uns weiter.