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Die KZ Friedhöfe

Nach der Befreiung der Lager durch die Amerikaner, wurde die Bevölkerung Landsbergs gezwungen, sich mit den Gräueltaten auseinanderzusetzen und die toten Häftlinge zu begraben Mit deutscher Gründlichkeit waren in den Lagerlisten der Lager Kaufering I-XI 6334 Tote registriert. Daher verwundert es nicht, dass man in unserem Landkreis überall auf Hinweisschilder auf KZ- Friedhöfe stößt. Die meisten der Opfer sind in Massengräbern begraben. Man kennt ihre Zahl und ihre Namen, ihr tatsächlicher Ruheort ist unbekannt.

 

Im Lager IV zog sich das Begräbnis der Toten vom 28. April bis zum 1. oder 2. Mai 1945 hin. Es wurde auch die Bevölkerung von Kaufering, Hurlach und Igling beteiligt.

KZ-Friedhof Hurlach
Der Friedhof liegt links der Bundesstraße 17 von Kaufering nach Augsburg; der Weg ist teilweise ausgeschildert. Eine massive, nicht sehr hohe Mauer zieht sich rund um den Friedhof, das Eisentor trägt zwei Davidsterne. Gegenüber dem Eingang befindet sich der Gedenkstein mit der Inschrift: „360 KZ-Opfern zum Gedenken errichtet. Ihr zoget durch ein Meer von Leid / nun ruht in Gott und Ewigkeit“.

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KZ-Friedhof Kaufering Nord

Der Friedhof liegt rechts der B 17 von Kaufering in Richtung Augsburg. Nach ca. 1600 m ist der Weg ausgeschildert. Rechts eines früheren Wendeplatzes im Wald befindet sich der KZ-Friedhof „Kaufering-Süd“, 10 m tiefer im Wald der Eingang zum zweiten KZ-Friedhof „Kaufering-Nord“. Die niedrige massive Steinmauer besitzt ein schmiedeeisernes Eingangstürchen mit einem Davidstern. Das Areal ist parkähnlich mit Zierbepflanzung angelegt. Links des Türchens steht ein Grabstein, weiter links an der Mauer befindet sich das Massengrab mit einem kleinen Gedenkstein und folgender Aufschrift: „Hier ruhen 48 Unbekannte / großenteils wohl jüdische KZ-Tote / die 1973 in der Umgebung geborgen werden konnten.”

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KZ-Friedhof Kaufering Süd
Zur Lage s. „Kaufering-Nord“. Auch diese Gedenkstätte mit einer niedrigen massiven Mauer ist parkähnlich angelegt. Vom Eingangstor mit zwei Davidsternen führt ein Weg zum – 1987 geschändeten – Gedenkstein mit der Inschrift: „Durch Nacht und Grauen / Davids Stern hat euch geführt zu Gott / dem Herrn / Hier ruhen ungezählte Opfer des KZ-Lagers Kaufering”. Links des Gedenksteins stehen drei Grabsteine, rechts zwei weitere.

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KZ-Friedhof Landsberg am Lech
Die Gedenkstätte liegt am Stadtrand im Industriegebiet. In der Max-von-Eyth-Straße orientiert man sich am Hinweisschild „KZ-Friedhof“. Eine niedrige, massive Mauer umgibt den Friedhof; das schmiedeeiserne Tor trägt zwei Davidsterne. Links neben dem Denkmal mit großem Davidstern befindet sich in der Mauer eine große „Kapelle” ebenfalls mit Davidsternen. Rechts und links des Denkmals stehen neun Grabsteine. In der dem Eingang gegenüberliegenden Mauer sind drei Gedenktafeln eingelassen, entlang der Mauern stehen steinerne Sitzbänke den Besuchern zur Verfügung.

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KZ-Friedhof Landsberg Erpfting
Der Friedhof liegt rechts der Straße vom Ortsteil Erpfting in Richtung Landsberg; der Weg ist teilweise ausgeschildert. Eine niedrige massive Steinmauer umgibt den Friedhof; das Eingangstor aus Schmiedeeisen trägt zwei Davidsterne. Links des Tores steht ein größeres Häuschen, in gerader Richtung vom Tor aus der Gedenkstein mit großem blauen Davidstern. Links des Steins befinden sich an der linken Mauer neun Gräber; das Gelände rechts des Gedenksteines jenseits der Umfassungsmauer ist ebenfalls von einer niedrigen Umfassungsmauer umgeben, auch hier ziert ein Davidstern das schmiedeeiserne Türchen. Dieser Teil der Anlage ist nicht befestigt oder gepflegt.

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KZ-Friedhof Holzhausen
Der Friedhof liegt rechts der Straße von Holzhausen nach Landsberg in der Nähe des Magnusheims hinter einer kleinen Brücke. Der von einer massiven niedrigen Mauer mit Eisentor eingezäunte KZ-Friedhof birgt die Gräber von 27 Juden. Die 27 Grabsteine stehen an der Mauer. Es ist allerdings anzunehmen, dass hier weitere Opfer des Naziterrors begraben wurden. Im Krankenhaus Holzhausen, dem heutigen Magnusheim waren nach der Befreiung die kranken Häftlinge behandelt worden, welche in den Lagern gefunden worden waren. Auf diesem Friedhof wurden deshalb vor allem die im Krankenhaus verstorbenen Juden begraben.

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KZ-Friedhof Schwabhausen
Er befindet sich südlich des Ortes am Bahndamm in Richtung Landsberg a. Lech. Der Weg ist teilweise ausgeschildert. In ungleichem Abstand von 30 bis 60 m zueinander liegen hintereinander drei Massengräber; jedes umgibt eine massive mittelhohe Mauer mit einer kleinen Eisentüre. Zu jedem der drei Gräber führen mit Kies gestreute Wege, jedes besitzt ein Beet mit Dauerbepflanzung.

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KZ-Friedhof Stoffersberg Wald
Die Gedenkstätte befindet sich südlich von Landsberg a. Lech links der Straße im Wald. Eine stabile, nicht sehr hohe Steinmauer mit einem schmiedeeisernen Tor zieht sich rund um den Friedhof. Sieben symbolische Gräber sind mit Ziersträuchern bepflanzt. Der Gedenkstein trägt die Inschrift: „Durch Nacht zum Licht – Hier ruhen KZ-Opfer”.

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KZ-Friedhof Stoffersberg Kiesgrube
Der Friedhof liegt südlich von Landsberg am Lech an der Straße nach Holzhausen. Der Weg ist teilweise ausgeschildert. Eine massive, nicht allzu hohe Steinmauer umgibt die parkähnliche Anlage, einen Gedenkstein und, rechts von diesem, einen Grabstein. Das Eisentor ist mit einem Davidstern geschmückt. Die Inschrift auf dem Gedenkstein lautet: „Durch Tod zum Leben. Hier ruhen KZ-Opfer“.

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KZ- Friedhof Utting
Der Friedhof liegt östlich von Landsberg in Utting am Ammersee;

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KZ-Friedhof Seestall
Der Friedhof liegt südlich von Landsberg am Ufer des Lech bei Seestall mit einem Hinweisschild.

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KZ-Friedhof St Ottilien
Friedhof liegt am Ortsende von St. Ottilien kurz vor dem Bahngleis neben dem Klosterfriedhof. Auf drei Seiten umgibt eine massive Mauer das Areal, das vom Klosterfriedhof durch eine dichte Hecke getrennt ist. Das schmiedeeiserne Eingangstor trägt zwei Davidsterne; links des Tores steht ein Grabstein, ein weiterer ist in die Mauer eingelassen. In der dem Tor gegenüberliegenden Mauer befinden sich eine Platte mit dem Davidstern, rechts und links davon je ein Grabstein. Rechts des Tores sieht man zehn Gräber mit Grabsteinen, darunter drei Massengräber.
In St. Ottilien existierte vom Mai 1945 bis zum Jahr 1948 eine Jüdische Kultusgemeinde, die sich aus DP’s, überlebenden KZ-Häftlingen des Lagers Kaufering sowie aus jüdischen Kranken aus dem KZ Dachau und der Umgebung von Landsberg zusammensetzte, die hier im (jüdischen) Krankenhaus gepflegt wurden, bzw. nach der Genesung auf die Ausreise nach Israel oder in andere Länder warteten. Eine Gruppe von zehn bis zwanzig Juden kam täglich zum Gebet in einem Betsaal zusammen. Er ist noch erhalten und befindet sich in der „Prokura” (heute Haus St. Paulus) im ersten Stock in einem Zimmer in der Südwestecke des Klosters. Nach der Auflösung der Gemeinde durch Auswanderung verwandte man den Saal wieder zum Zimmer des Benediktinerklosters.

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Quellen insbesondere Haus der Bayerischen Geschichte bzw. die Schrift „Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus“ Bundeszentrale für politische Bildung


Dass nicht einmal im Tode den Opfern Respekt entgegengebracht wird, beweisen nachfolgende Meldungen:

 

 

„Am 26. April 1987, dem Jom ha-Shoa (Shoa-Gedenktag), verwüsten Rechtsradikale den kleinen Friedhof für Opfer des früheren KZ Kaufering. Sie beschmieren Grabsteine und Wände mit roten SS-Runen und Hakenkreuzen. Neben anderen Naziparolen hinterlassen die Täter Grabsteine mit der Aufschrift „Juden vergasen“. Sie werfen zwei Steine um und beschädigen sie schwer, einen derart schwer, dass er ersetzt werden muss. Für die Tat gibt sich eine „Deutsch-nationalsozialistische Front“ zu erkennen.“


 

 

Bericht aus dem Landsberger Tagblatt von 31.7.2014 - „Unbekannte schänden KZ-Friedhof"
Unbekannte haben den KZ-Friedhof „Kaufering Süd“ nahe der Lechstaustufe 18 geschändet. Mit blauem Spraylack wurden mehrere Grabsteine, Mauern und Sitzbänke beschmiert – mit antisemitischen Sprüchen und Symbolen der Nationalsozialisten. Die Landsberger Polizei geht davon aus, dass der oder die Täter zwischen Freitag und Samstagvormittag vor Ort waren. Der angerichtete Schaden wird auf rund 1000 Euro geschätzt.“